Montag, 20. Dezember 2010

Südkurs: Rocky, zweiter Teil & Noosa Head

Nun bin ich wieder auf Südkurs. Problemlose Fahrt nach Rocky, welches nach wie vor stinklangweilig ist. Außerdem war ich durch einsetzenden Regen doch eher auf das Hostel reduziert. Bemerkenswert: Ich versuchte nach langer Zeit mal wieder einen Film im Fernsehen zu sehen. Die Australier haben sogar noch mehr Werbeunterbrechungen als unsereins, und was die Sache noch schlimmer macht: Fast nur Lokalwerbung! Wer das einmal im Kino mitgemacht hat weiß, wovon ich rede. Miese Beleuchtung auf die reguläre Belegschaft des beworbenen Betriebs (z.B. der Baumarkt an der Ecke) mit erwartungsgemäß glanzvollen Schauspielleistungen –fürchterlich.

Am nächsten Tag dann ein wenig Abenteuer: Es goss in Strömen und das verträgt sich mit dem allgemeinen australischen Autofahrer so gar nicht – ich habe einige wirklich heftige (!) Unfälle gesehen – und meine Scheibenwischer waren auch nicht so die Over-Performer vor dem Herren. Spannende sechs Stunden, Radio aus und konzentrieren. Eigentlich wollte ich nach Hervey Bay, doch die Strasse war tatsächlich einmal überschwemmt – wobei diese auch eher überschwemmungswürdig aussah, im Gegensatz zu den unten erwähnten.

Also weiter nach Noosa Head, ein eher gehobener Ferienort, dessen Lagune doch einiges von der Bayside von Miami Beach hat – allerdings ohne die Hochhäuser. Das hiesige Hostel ist wirklich hübsch, ein recht weitläufiges Holzhaus mit vielen Veranden und einer kleinen Bar. Alles prima. Außerdem spielte eine abends Akustikband – zwei Gitarren, klassischer Bass und Cojon (Tim, lass dir das mal als Rhythmus-Sektion durch den Kopf gehen!). Und siehe da, es geht doch: Endlich mal einige sehr interessante Gespräche mit Australiern!

Tagsüber dann eine Runde durch den Nationalpark am Head selbst. Der Untergrund ist Sandstein, darüber haben sich jedoch Dünen abgelagert, auf deren Südseite (die hier ja die sonnenabgewandte Seite ist) sich eine Humusschicht mit veritablem Regenwald gebildet hat:



Auf der Nordseite ist der Untergrund nach wie vor sehr sandig und trocken, damit ist die Vegetation auch eher auf Trockenheit ausgelegt:


Was man hier auch gut sehen kann, sind die Feuerspuren an den Bäumen: Hier wird viel Landschaftsmanagement mit Feuer betrieben, um Flächen für Gräser und „Scrub“ zu schaffen, auf die einige Tierarten angewiesen sind und die sonst praktisch verschwunden sind. Die Aborigines machen derartige Landschafts- oder besser Vegetationsformung schon seit 20.000 Jahren so, um besonders fruchtintensive Pflanzen zum Wachsen zu bewegen, die sonst leicht abgewürgt werden würden.

So, und morgen geht’s wohl mal nach Brisbane, endlich mal wieder eine Stadt, die den Namen verdient.
                                 

1 Kommentar:

  1. Hey Christian,

    das hört sich doch schon mal alles super an!!!

    Genieße alles so als wenn es der letzte Tag wäre!

    Grüße aus einem verschneiten und scheißkalten Hamburg!

    Said

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