Samstag, 9. Juli 2011

Cartagena

Die Straße nach Cartagena führt an der Küste entlang, rechts das Meer, links diverse Lagunen, die irgendwie an die Everglades erinnern. Eine schöne – und dankenswerterweise nicht all zu lange – Fahrt.

Cartagena hat mich von vornherein begeistert. Es gilt völlig zu recht als die wohl schönste Stadt Kolumbiens. Die Altstadt ist von einer Festungsmauer umschlossen, die die Spanier im Laufe der Zeit immer mehr ausbauten, da ihnen die Übergriffe von Sir Francis Drake und Konsorten langsam auf die Nerven zu gehen begannen – Cartagena hat einen perfekten Naturhafen und wurde dadurch schnell zum wichtigsten Hafen in der Karibik, ein Zentrum des Handels und natürlich Sammelstelle für insbesondere Gold auf dem Weg nach Spanien. Und damit weckte es natürlich die Begehrlichkeiten von Spaniens Feinden. Das Ergebnis sieht so aus:


Und über allem thront die Festung von San Felipe:


Die Altstadt ist voller bunter Kolonialbauten, Blumen ranken sich über die Mauern, man könnte stundenlang nur durch die Straßen laufen und genießen, ich weiß gar nicht, welches Bild am repräsentativsten ist – ich versuch’s mal:



Und immer wieder die Stadtmauer:


Auf der Mauer gibt es auch einige Cafes und Restaurants in denen man abends bei lauer Brise vom Meer die Atmosphäre genießt, ein wenig mit den mitunter wunderhübschen Kolumbianerinnen Salsa tanzt, den ein oder anderen Mojito schlürft und einfach die Seele baumeln lässt.

Ohnehin, wenn das Wetter stimmt (häufig regnet es leider abends), dann beleben sich die Straßen. Die Cafes sind voll, Straßenkünstler unterhalten, von überall klingt Musik und die Kutschen, die hier sowohl von Touris als auch von Einheimischen mitunter als Taxi genutzt werden, klappern über das Pflaster – wunderbar.



Ich finde Cartagena ganz phantastisch, definitiv eine meiner Lieblingsstädte soweit – allerdings gibt es natürlich auch hier die Schattenseiten, einige Viertel sind vergleichsweise verkommen, auch in die Altstadt haben sich hier und da unpassende Neubauten geschummelt und natürlich gibt es auch hier das übliche Quantum an Obdachlosen und „displaced persons“ (die „Violencia“ der früheren Jahre lässt grüßen). Dennoch, großartig.

Als passenden Abschluss gab es für mich noch einen Trip zu den Islas de Rosario, etwa 45 Minuten im Speedboot von Cartagena entfernt, zum Tauchen. Ein wirklich sehr schönes, außerordentlich intaktes Riff, nicht tief, vielleicht 15 Meter – wenig Fische, aber dafür eine großartige Korallenvielfalt aus Hart- und Weichkorallen, einigen Lobstern und Moränen, anständiger Sicht und recht angenehm warmen Wasser.


Nun geht es im Boot nach Panama, also erstmal Funkstille.

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