Montag, 17. Januar 2011

Melbourne

Melbourne ist eine sehr angenehme  Stadt. Vorweg: Sie ist nicht besonders schön, schon gar nicht im Vergleich zu Sydney, aber die Leute scheinen etwas entspannter.

Das Stadtzentrum folgt dem klassischen Raster: Einkaufsstrassen und Hochhäuser und das war’s. Man kann sich sehr leicht orientieren, da Melbourne größtenteils dem Schachbrettmuster folgt. Außerhalb des eigentlichen Zentrums liegen die in Australien üblichen Viertel mit kleinen viktorianischen Häusern – wie in Sydney – die ich nach wie vor sehr mag. Besonders um die Brunswick Street herum zeigt sich der deutlichste Unterschied zu Sydney (abgesehen vom Fehlen eines Sydney Harbours natürlich): Diverse kleine Läden, Cafes und gemütliche Bars mit Sofas, sehr gut vergleichbar mit der Schanze. Ich habe mich jedenfalls gleich zu Hause gefühlt. Die Leute sind auch eher alternativ-künstlerisch als Anzugträger, was die Atmosphäre noch legerer macht (eine besonders nette Kneipe verlangte offiziell Dresscode: Ein Schild an der Tür untersagte Anzug- und Krawattenträgern den Eintritt). „Schicke“ Bars gibt es – zumindest in der Ecke – keine. Wie gesagt, es wirkt alles etwas entspannter. Einquariert war ich in der "Nunnery", einem aussergewöhnlich hübschen Hostel, gleich um die Ecke der Brunswick Street, was sehr praktisch war.

Brunswick Street 

Selbst ein kleiner Teil der City, die „Lanes“, besteht aus engen Gässchen mit Cafes und kleinen Restaurants, die zum Verweilen einladen und der sonst eher geschäftigen City etwas Charme hinzufügen.
Die "Lanes"


Unvermeidlich ist natürlich ein Trip entlang der Great Ocean Road, die eben westlich von Melbourne startet. Sie geht direkt entlang der Küste, teils abfallende grüne Hügel, teils Steilküste, mit wunderschönen Panoramen. Gebaut wurde sie nach dem Ersten Weltkrieg vorwiegend von Kriegsheimkehrern, um diesen sofort einen Job zu vermitteln. Offiziell ist die Strasse auch ein Denkmal, eben diesen Veteranen gewidmet. Leider war ein Grossteil des Panoramas nur zu erahnen da ich Pech mit dem Wetter hatte, es hat praktisch die ganze Zeit geregnet. Glücklicherweise hatte ich eine entzückende kleine Französin als Reisebegleitung, was die Fahrt dennoch sehr charmant gemacht hat.
Great Ocean Road I

 Great Ocean Road II, leicht verhangen

Nun bin ich zurück in Sydney, habe die Hochzeit der Tochter meines früheren Chefs ohne Blamagen meinerseits überstanden (ein wirklich netter Tag / Abend, Zeremonie am Strand bei Traumwetter – wenn auch sehr (!) warm mit Krawatte – und Empfang in einem alten Herrenhaus) und bin nun in den letzten Zügen, morgen geht der Flug nach Neuseeland.

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