Dienstag, 12. April 2011

Piedras Blancas – oder „Ich auf Kur“

Wie gesagt, ich brauchte Ruhe. Das hat geklappt! Piedras Blancas liegt etwa zwei Stunden südwestlich von Mendoza mitten in den Anden – die übrigens ziemlich plötzlich aus dem Boden springen: Das Umland östlich der Anden und auch um Mendoza ist komplett flach, dann steigen die Anden plötzlich an, also nicht gerade ein allmählicher Übergang in die Berge.

Die Landschaft um Pidras Blancas ist recht karg, es gibt nur einige kleine Wäldchen um die kleinen Dörfer herum, aber dennoch ist die Umgebung sehr schön. Und es ist ruhig! Und die Luft ist klar!

Ich hatte mich in das sehr kleine, familiengeführte Hostel Aguas del Platita eingebucht, ein hübsches Eckchen:


Viel los war glücklicherweise nicht, abgesehen von einer blonden Belgierin war ich der einzige Gast – was mir durchaus gut passte. Tja, und der morgendliche Blick über die schon leicht verschneiten Gipfel hat gewissermaßen den entspannten Tag diktiert:


Die Tage habe ich also mit Lesen, einigen kleinen Spaziergängen und Reiten verbracht, besonders letzteres ist sehr angenehm, da einige Strecken schon recht steil in die Berge gehen, da darf ruhig das Pferd die Arbeit machen – und ich konnte die Umgebung geniessen.


Das Knifflige waren allerdings die Steigbügel: Traditionell haben die hier eine Kappe, die lediglich die Fußspitzen im Steigbügel erlaubt. Das macht zwar durchaus Sinn, da man praktisch nicht hängen bleiben kann wenn man stürzt – und bei dem steinigen Untergrund möchte man wirklich nicht hinterher geschleift werden! – aber da ich weder passionierter Reiter noch Balletttänzer bin ist das „Reiten auf Zehenspitzen“ insbesondere wenn man mal ein bisschen galoppiert ganz schön Kräfte zehrend. Wenigstens sind die argentinischen Sättel schafsfellgepolstert und daher sehr bequem – auch nach drei, vier Stunden schmerzt der Achtersteven nicht sonderlich.

Aber auch die Spaziergänge hatten was, sehr entspannend und schön:


Allerdings war man dabei immer in Gesellschaft, Fiona und Roberto – die beiden knuddelsüchtigen Haushunde – waren immer dabei. Aber das ist ja auch mal nett.

Tagsüber war es eigentlich immer angenehm warm, nicht zu heiss, aber sobald die Sonne hinter den Bergen verschwunden war wurde es schnell recht kühl, also hinein in die Stube und den Bollerofen angeschmissen, meist im Kreise der Familie – und wenn Chaotensohn Felipe (vier Jahre alt und eindeutig überenergetisch) dann doch mal gen Heia ging war es Zeit für einen kleinen Schnack und ein Glas Rotwein - langsam ist mein Spanisch fast schon wieder annehmbar.

Guide Sebastian, ich, Muttern Eli, Belgierin Katrien

Alles in allem eine dringend benötigte Auszeit um die Batterien aufzuladen. Nun bin ich zurück in Mendoza und morgen geht es nach Santiago de Chile, ich bin gespannt.

1 Kommentar:

  1. Also, noch mal durchgeblaettert, die Katrien war doch recht niedlich, oder??? Gruß Ingo

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