Freitag, 15. April 2011

Santiago De Chile

Nach einem durchaus atemberaubenden Trip über die Anden – phantastische Felsformationen, sehr karg, aber beeindruckend – mitsamt einem anderthalb Stunden Aufenthalt an der Grenze bei Null Grad (Bergpass) bin ich nun in Santiago angekommen.

Ich weiß nicht recht, was ich von der Stadt halten soll. Einerseits gibt es durchaus hübsche Häuser, besonders die Sakralbauten – aber auf der anderen Seite ist die Stadt doch sehr grau-in-grau, was nicht nur am berüchtigten Smog liegt: Viele Fassaden sind einfach lieblos, sie erinnern oft an die Plattenbauten aus den Siebzigern. Es gibt allerdings auch einige nette Parks, deren Bänke grundsätzlich von knutschenden Pärchen belegt sind – auch hier wohnt man lange im Hotel Mama und der Chilene an sich ist noch vergleichsweise konservativ, mit Madame nach Hause kommen ist da wohl schwierig…

„Mein“ Viertel – Barrio Brasil, wo mein Hostel liegt – ist allerdings nett, mehrheitlich Altbauten mit einem Hauch von Boheme: Die Fassaden könnten zwar mal wieder gestrichen werden, aber es gibt viele kleine Cafes, Bars und Restaurants mit klar künstlerische orientiertem Klientel. Es ist ein bisschen wie die Schanze früher war, nur ohne Punks. Mir gefällt’s. Vor allem war das von der „Bibel“ des Reisenden – dem Lonely Planet – empfohlene Hostel leider dicht, aber ein Herr auf der Straße wies mir den Weg zu einer wirklich netten Alternative. Vorurteile abgestraft: Es wurde schon dunkel und der Bursche sah nicht allzu Vertrauen erweckend aus – ich hatte gewissermaßen die Hand am Revolver und habe ihn bestimmt nicht aus den Augen gelassen – aber er zeigte mir wirklich nur den Weg, das Hostel ist super und die Hand aufgehalten hat er auch nicht. Soviel zur vorgefassten Meinung…

Das Wetter ist allerdings etwas eigenwillig, vergleichsweise kühl – aber zu kalt für ohne Jacke und zu warm für mit, und ICH WILL KEINE ERKÄLTUNG! Man drücke mir die Daumen.

Fotos folgen später, aber bisher bin ich dennoch froh, dass ich damals nach Hong Kong geschickt wurde und nicht nach Santiago, was auch eine Möglichkeit gewesen wäre…

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