Montag, 28. Februar 2011

Rakiraki - oder auch nicht...

Die nächsten Tage habe ich eher verbummelt. Einige kurze Trips mit Benji und seinem Anhang in der Nähe. Auch ein Besuch mit Locals im örtlichen Club lag an, abgesehen vom ulkigen Gefühl, mit Benji zusammen die einzigen Bleichgesichter darzustellen, war der aber nicht übermäßig beeindruckend – aber eine nette Truppe ist es dennoch.

Ansonsten eher am Strand eine ruhige Kugel geschoben und viel gelesen – was ein kleines Problem ist, denn obwohl Nadi und Lautoka abgesehen von der Hauptstadt Suva als die größeren Städte gelten, gibt es keine vernünftigen Buchläden und bei meinem Buchdurchsatz muss ich bei jeder Gelegenheit versuchen, meinen Nachschub zu sichern.

Eine Sache fällt einem doch auf: Sobald man in die Tropen kommt, scheinen die Menschen sich nicht darum zu scheren, was mit ihrem Müll passiert. An den Stellen des Strandes, an denen man mit dem Auto halten kann (also den Bereichen, die die Locals gerne aufsuchen), liegt doch eine ganze Menge achtlos weggeworfener Abfall rum, Straßengräben sind ebenfalls gern genommene Müllkippen – was wirklich schade ist, da es doch die wunderschöne Landschaft verschandelt. Das ist besonders auffällig, wenn man gerade aus Neuseeland kommt, wo die Leute ganz selbstverständlich nicht einmal Zigarettenkippen wegschnipsen (und zwar ohne die Notwendigkeit von drakonischen Strafandrohungen wie z.B. in Singapur). Traurig.

Nichtsdestotrotz genieße ich den Strand, auch wenn das Joggen barfuss an diesen Stellen eher ein Hindernislauf um Glasscherben herum war (aber Joggen ist eh nichts für mich).

Dann schon lieber per Pferd, das war wiederum sehr nett – und die haben schließlich kein Problem mit Scherben:

Auch habe ich dabei gelernt, dass Reiten in kurzen Hosen keine gute Idee ist, die Steigbügelriemen haben mir ganz schön die Waden aufgescheuert!

Und dann der geplante Trip nach Rakiraki im Norden. Ein Auto ward günstig gemietet und auf ging’s. Ein Wort vorweg: Autofahren in Fiji ist ein ganz eigenes Erlebnis. Der Fiji-Fahrer an sich ist an der Grenze zur Lethargie lahmarschig, aber die Straßen sind dennoch ein Abenteuer. Wer meint, er kenne Schlaglöcher, kann gerne mal herkommen. Der Großteil der Straßen sieht geradezu pockennarbig aus und da einigermaßen schwungvoll durchzukommen erfordert volle Aufmerksamkeit!

Der Norden ist durchaus schön und lohnt die Fahrt. Sehr hügelig und nur teilweise mit Bäumen bestanden. Aber wo in Neuseeland die trockenen Gräser eher beige sind, leuchten die Hügel hier von intensivem Hellgrün – wiederum fängt meine Kamera die Farben leider nur ungenügend ein. Auch der Blick über die vielen Buchten ist herrlich:

Leider mussten wir feststellen, dass das einzige nette Resort bzw. Hostel komplett ausgebucht war. Alle anderen – von denen es auch nicht viele gab – waren nur halb so nett, dafür aber doppelt so teuer. Doof, das. Wir beschlossen daher, nach Nadi zurückzufahren und gut zu kochen. Da wir bereits drei Stunden im Auto verbracht hatten, hatten wir davon langsam die Nase voll und da ich mich mittlerweile ans „Pothole-Negotiating“ gewöhnt hatte, habe ich mal ein bisschen gepusht, das (gutgemeinte) Speedlimit etwas legerer gehandhabt und die Strecke in zwei geschafft – war aber ein Gefühl wie man sich die Rallye Dakar vorstellen dürfte, ausweichen auf die Gegenfahrbahn (das macht hier jeder) und halb die Böschung rauf inklusive, das ganze bei zügiger Fahrt und unerträglicher indischer Plärr-Musik, unterbrochen von gefühlten dreihundertsechzigsten Wiederholungen der derzeitigen Charts (die Radiostationen sind nicht sehr abwechslungsreich in ihrem Programm, ich kann's nicht mehr hören!) – aber ohne Lärm können die Locals anscheinend nicht, und ich musste mich ohnehin aufs Fahren konzentrieren.

Langsam freue ich mich aber wirklich auf die Inseln, vor allem weil ich immer noch nicht getaucht habe und noch nicht einmal im Meer schwimmen war (wie schon gesagt entleeren sich hier zwei Flüsse und nachdem ich die hiesigen Hygienebedingungen (zumindest außerhalb der Touristenresorts) gesehen hatte, traue ich dem bräunlichen Wasser hier nicht über den Weg, ich habe wirklich keine Lust mir sonst was einzufangen).

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