Donnerstag, 13. Oktober 2011

Bangalore, auf die Schnelle

Diesmal keine Bilder, ich habe uebersehen dass man Kameraakkus auch hin und wieder aufladen muss - ist in diesem Fall aber nicht zu schlimm, sonderlich fotogen ist die Stadt weitestgehend nicht (bis auf den vergleichsweise huebschen Botanischen Garten, aber da es ohnehin bedeckt/nieselregnerisch ist, egal).

Der Start hier war eine veritable Katastrophe, bedingt durch ein diesmal gut 20 Zentimeter zu kurzes "Bett" (genauer: eine Pritsche) im Zug von Chennai, was jegliche Erholung im Sinne von Schlaf oder auch nur gemuetlichen Doesens von vornherein ausschloss. Entsprechend geraedert kam ich um fuenf Uhr morgens in Bangalore an - anders als durch diese Raederung kann ich mir den darauf folgenden Anfaengerfehler auch nicht erklaeren: Zum ersten Mal liess ich mich von einem Rikschafahrer von seinem Hotelvorschlag ueberzeugen (das ist grundsaetzlich das Allerletzte was man tun sollte) und landete daher auch in einem ueberteuerten Dreckloch reichlich ab vom Schuss - nach fuenf Stunden Schlaf-nachholen bin ich auch gleich umgezogen.

Davon abgesehen ist Bangalore gar nicht mal so uebel. Grossartige Sehenswuerdigkeiten sind zwar rar (den Palast habe ich mir geschenkt, eventuell waere der was), aber es ist mal wieder ein gewisses Aufatmen, soweit ich das bisher beurteilen kann ist Bangalore die wohl westlichste Stadt Indiens - moderne Buerohaeuser, wenig Muell, zumindest im Stadtzentrum keine Slums (die verteilen sich wohl auf die Vorstaedte) und eine offensichtlich eher westlich orientierte Bevoelkerung - zum ersten Mal sehe ich mehr Inderinnen im Businesskostuem als im Sari.

Damit gehen natuerlich Vor- und Nachteile einher: Es gibt einige sehr angenehme Restaurants und Bars (unter anderem eine auf einem Hochhausdach, abends mit sehr schoenem Blick ueber die Lichter der Stadt) und vor allem ganz hervorragenden Kaffee, man wird weitestgehend in Ruhe gelassen und nicht staendig angesprochen (als Hamburger weiss man sowas schliesslich zu schaetzen) und dem kulturell Orientierten bieten sich einige Kunstgalerien und -museen - allerdings ist das Preisgefuege auch eher auf westlichem Niveau, es ist ein teures Pflaster.

Auch ist Bangalore tagsueber angenehm temperiert, nicht so bruellend heiss, was wirklich mal wieder noetig war - allerdings wird es nachts auch ueberraschend kuehl, beinahe kalt (zumindest wenn man nicht damit rechnet und seinen Pullover im Hotel laesst - ich habe zugegebenermassen ein bisschen geschlottert waehrend ich obengenannten Blick genoss...)

Heute abend geht es dann aber auch schon weiter, ich hoffe auf eine etwas laengere Liegemoeglichkeit im Zug, toitoitoi.

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