Samstag, 22. Oktober 2011

Indische Strassen

Die Strassen hier in Indien sind speziell. Dass die hier alle fahren wie nie gelernt und die Haelfte vergessen erwaehnte ich ja schon. Nun stand die erste Fahrt im Uebernacht-Bus an. Nach einer wieder mal sehr angenehmen Fahrt im Zug von Bijapur nach Sholapur - durch gruene Felder in den Sonnenuntergang mit netten Gespraechen mit meinen Abteilgenossen - bestieg ich in Sholapur den Bus nach Aurangabad. Mit bemerkenswert viel Beinfreiheit war ich anfangs noch optimistisch, aber die Federung war nun mal eben auch nicht besser als bei den normalen lokalen Bussen. Zusammen mit den Strassenverhaeltnissen - holprig waere mehr als geschmeichelt - wurden wir daher ziemlich durchgeschuettelt und vom Gedanken an Schlaf habe ich mich gleich wieder verabschiedet. Auf jeder Segeltour bei Schwerwetter auf der Nordsee ist es angenehmer, da ist die Bewegung wenigstens einigermassen regelmaessig.

Einen Vorteil hatte die Sache aber: Der junge Inder im Nebensitz versank dann doch im Schlummer und sein Kopf schmiegte sich immer weiter an meine Schulter. Das mag hier so ueblich sein, meine Sache ist es aber trotzdem nicht! Schon gar nicht, wenn man nur darauf wartet, dass er einem den Aermel vollsabbert. Da sind die Schlagloecher sehr willkommen: Bei einem etwas ordentlicheren Ruck drosch ich ihm ganz zufaellig und natuerlich ohne jede Absicht meine Schulter so auf's Ohr, dass er schnell ueberzeugt war, auf seinem eigenen Sitz zu verbleiben. Alles hat zwei Seiten.

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