Diesmal war die Busfahrt entspannter, entlang einer netten Landschaft mit vielen Lagunen und auch nicht so lang:
Mamallapuram selbst ist ein interessanter Hybrid: Vor 20, 30 Jahren war es noch eher ein verschlafenes Fischernest mit ein paar Tempeln drum herum – mittlerweile ist es zum klassischen „Backpackistan“ (wie der Lonely Planet es nennt) geworden: Diverse Restaurants, Hotels (zum Glück recht kleine) sowie Devotionalien- und „authentische“ indische Klammottengeschäfte reihen sich aneinander. Dankenswerterweise ist es aber nicht zu aufdringlich und beileibe sind es nicht nur westliche Touristen – ganz im Gegenteil, die Inder stellen klar die Mehrheit der Gäste (zumindest um diese Jahreszeit).
Und in den Restaurants am Strand kann man durchaus mal die Beine ausstrecken und eine Weile entspannen:
Im Hintergrund bereits zu sehen: Der Shore Temple
Der Grund für die Entwicklung zum Touristenort sind die Tempelanlagen um Mamallapuram herum: Die hügelige Landschaft ist übersäht mit kleinen Stätten, häufig direkt aus dem Stein gehauen und mitunter mit traumhaftem Blick über die Umgebung - und etwas windig, was eine willkommene Abkühlung bedeutete:
In der Tat sind die Tempel durchaus interessant, nicht so bunt angemalt wie in Madurai – was mir gut gefällt – und natürlich viel kleiner, aber schön. Vor allem, da die meisten wie gesagt nicht aus Mauerwerk bestehen sondern direkt aus dem Fels herausgeschlagen:
Eine der fünf Rathas, der Hauptattraktion
Der Shoretemple, allerdings aus verschiedenen Baustücken zusammengesetzt
Auf der einen Seite ist das schon beeindruckend, aber andererseits auch wieder nicht: Die Anlagen datieren mehrheitlich aus dem 7. und 8. Jahrhundert – das ist also ziemlich zeitgleich mit dem Bau der Hagia Sofia in Istanbul und somit werden sie für mich so ein bisschen auf Kreisliganiveau herabgestuft, die Hagia Sofia ist da schon eine andere Klasse von Leistung.
Immerhin habe ich nun auch mal die berühmten Tempelaffen zu Gesicht bekommen, anscheinend stehen sie auf Mountain Dew:
Der einzige Nachteil ist der, dass das Gebiet, das auch eher einem Park gleicht als einer zusammenhängenden Tempelanlage, reichlich überlaufen ist. Die Menschen werden hier in Scharen und Busladungen abgesetzt, manchmal wird es ein wenig zu viel – besonders wenn man eigentlich mal ein wenig Stille und Architektur genießen möchte.
Dennoch, eine angenehme, freundliche und entspannte Ecke, wo man problemlos ein paar Tage verbummeln kann.
Lieber Christian,
AntwortenLöschenSoeben habe ich die Reiseberichte der vergangenen Monate "aufgeholt" und bin nun auf dem aktuellsten Stand! Wahnsinn was Du so erlebst und unglaublich wie vielseitig Deine Reise ist.. Du hast wirklich alles richtig geplant.. Und Deine humoristische Berichterstattung kombiniert mit den tollen Bilden (der affe mit mountaindew wird morgen gleich emilie gezeigt;) machen einen hier im langsam kühlen Hamburg unter anderen ziemlich neidisch..
Ich wünsch Dir auf diesem Wege nochmal alles Liebe zum Geburtstag!
Lg und bis bald
Debbie