Montag, 3. Oktober 2011

Trichirupalli


Oder auch Trichy, wie der hiesige Volksmund es etwas einfacher nennt.

Diesmal war die Fahrt etwas angenehmer, im Zug und entlang etwas abwechslungsreicher Landschaft – Hügel wechseln sich ab mit Feldern und dem ein oder anderen Flüsschen, sogar mit Wasser ab und an.

Trichy selbst präsentierte sich heiß, drückend und feucht – und irgendwie trotzdem staubig. Daher hatte ich auch keine Lust auf ein eher abgewracktes Hostel, sondern gönnte mir mal ein etwas anständigeres Hotel – ich wollte an den Pool. Mal was anderes, aber durchaus lohnend.

Ansonsten ist Trichy weitestgehend das übliche Durcheinander, bloß ohne die vielen kleinen Kaffeebuden, die es Madurai gab. Viel Beton:


Nicht weiter beeindruckend, außer natürlich dem quirligen Leben in den Märkten. Die Hauptattraktion (eigentlich die einzige) ist das alte Fort in der Mitte der Stadt auf einem Steinhügel gelegen: Nach 407 Stufen erreicht man zwei Tempel – deren Inneres mal wieder Hindu-only ist – von denen man einen recht ordentlichen Blick über die Stadt hat:


Mein persönliches Lieblingsdetail allerdings: Ein Schild mit Erklärungen, um welche Gottheiten und Persönlichkeiten es hier geht, unter anderem mit dem Hinweis „that it is a proven fact that those who worship the God will be blessed with children and that pregnant ladies will have an easy delivery“. Aha. Auf die Beweisführung dieses „proven fact“ wäre ich ja mal gespannt…

Und auch der größere Fluss durch Trichy führt Wasser:


Wer jetzt allerdings romantische Szenen an sauberen Ufern erwartet, wird wieder mal enttäuscht, es stinkt leider reichlich. Nun ja. Dennoch, es zeigt einem doch das „wahre Indien“ – ich habe genau einen weiteren Westler gesehen, so eine echte Tourilocation ist es eben nicht. Ist ja auch mal was wert.

Auf meiner Weiterfahrt nach Pondicherry war ich dann endgültig überzeugt: Um ein wirklich schönes Gesicht von Indien zu sehen, muss man weg von Siedlungen – ob nun kleines Dorf oder Grosstadt – da insbesondere hier in der Mitte von Tamil Nadu zwar recht intensiv Landwirtschaft betrieben wird, aber außerhalb von Ortschaften das Land nur sehr dünn besiedelt ist. Da es Richtung Norden nun doch langsam feuchter wird bedeutet das endlose Reisfelder, unterbrochen von Palmenhainen und üppigen Büschen, ab und an ein Ochse, der einen Pflug zieht – und eben kein Müll! Das ist schon schön anzusehen. Nur wieder das alte Problem öffentlicher Verkehrsmittel: Man kann nicht immer da anhalten, wo man gerne mal kurz verweilen würde.

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